Aktuelles

Ausstellung Michael Nell und der Bretonische Abend im Forsthauskeller

Das war ein schönes Finale, bevor es jetzt bedingt durch die Pfingstferien ein paar ruhige Wochen im Haus Conrath gibt. Zuerst die farbenfrohe Ausstellung von MichaelNell aus Ettlingen mit der großen Vernissage, die der Posaunenchor der Evang. Kirchengemeinde Langensteinbach musikalisch umrahmte. Besonders schön: Der Künstler überreichte der 1. Vorsitzenden des Fördervereins Haus Conrath, Doris Müller, ein Gemälde, das das Haus Conrath zeigt. Langsam entsteht eine kleine Sammlung mit Gemälden, Radierungen und Keramiken verschiedener Künstler, die sich auf das Haus Conrath beziehen.

Dann der große „Bretonische Abend“ mit der Gruppe Schallmayer um Igor Dinger und natürlich – wie es sich gehört – mit Cidre und Flammkuchen. Das Ganze diesmal nicht im Haus Conrath, sondern im wunderschönen Gewölbekeller des Alten Forsthauses in Langensteinbach und  wie versprochen verbreiteten die Musiker die Atmosphäre eines bretonischen Marktfestes. Etliche Besucherinnen und Besucher wurden zusehends mutiger und wagten unter der Anleitung von G. Fütterer einen Tanz, was ja auch zu einem solchen Fest gehört.

Wir danken dem Ehepaar Schweißgut für die günstige Überlassung des Forsthauskellers und allen Helferinnen und Helfern, die an dem echten Holzofen im Akkord knusprigen Flammkuchen backten und natürlich den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern, die diese lockere Atmosphäre entstehen ließen.

Jahreshauptversammlung 2011

Eine beeindruckende Zahlenfolge konnte Doris Müller, die 1. Vorsitzende des Fördervereins Haus Conrath zu Beginn der diesjährigen Jahreshauptversammlung präsentieren: Vor 15 Jahren wurde der Verein 1996 durch den mittlerweile verstorbenen Pfarrer Hansjörg Pfisterer gegründet.  2001, vor 10 Jahren, wurde mit den Sanierungsarbeiten in dem denkmalgeschützten, aber in der Bausubstanz stark angegriffenen Haus in der Weinbrennerstraße in Karlsbad – Langensteinbach begonnen, die vor 5 Jahren, also 2006 mit der feierlichen Eröffnung abgeschlossen wurden. Aus den 17 Gründungsmitgliedern sind mittlerweile 70 Vereinsmitglieder geworden, die es geschafft haben, das Haus Conrath als kleines, aber reges Kulturzentrum in der Region zu etablieren.

In ihrem Rechenschaftsbericht verwies Doris Müller auf die Vielfalt des Angebots im Haus Conrath. Bereits zum vierten Mal wurde im Berichtsjahr 2010 ein 17 Veranstaltungen umfassendes Programm „Kultur im Haus Conrath“ präsentiert.
Kein Wunder, dass die Vereinsmitglieder Doris Müller ihre Anerkennung zollten und sie einstimmig wieder zur 1. Vorsitzenden wählten. Ebenso wurde Rolf Rupp zum 2. Vorsitzenden gewählt. Lediglich bei dem wichtigen Amt des Schatzmeisters gab es einen Wechsel. Siggi Frank kandidierte aus persönlichen Gründen nicht mehr. Er wurde mit einem kleinen Präsent verabschiedet (Vgl. nebenstehendes Bild) und als sein Nachfolger wurde Jörg Koch gewählt. Ein Bild des Vorstandsteams findet sich in der Bildergalerie.

Wer wissen will, was sich im Haus Conrath im Berichtsjahr 2010 getan hat, der schaut einfach in unser Bildarchiv oder unser Textarchiv hinein und was sich im Jahr 2011 so tut, findet man unter Aktuelles oder in der Terminübersicht.

Von weißen Frauen und rohen Fuhrleuten

Einen Ausflug in die Welt der Sagen, umrahmt von historischer Musik konnten die Gäste im Haus Conrath am letzten Freitag unternehmen. Mit Hildegard Ried und Horst Sommer hatten sich zwei ausgewiesene Kenner der Geschichte Karlsbads zusammengetan und einen informativen und unterhaltsamen Abend gestaltet. Lange im Voraus hatten sie ältere Einwohner in Langensteinbach und den anderen Ortsteilen Karlsbads befragt und z.T. eigenen Erinnerungen festgehalten. Hildegard Ried trug die Sagen, in denen sich immer Realität und Phantasie auf spannende Art vermischen in badischer Mundart vor. Sie und Horst Sommer ergänzten historische Fakten, die den Geschichten zu Grunde lagen und die sie aus ihren Recherchen in alten Kirchenbüchern oder historischen Akten aus dem Generallandesarchiv gewonnen hatten. Eine besondere Note bekam der Abend durch Petra Sieb und Sven Puchelt, die in gewohnt gekonnter Art auf historischen Musikinstrumenten mit alten  Tänzen untermalten. Wir danken den vier Akteuren, die uns über geheimnisvolle Gestalten wie die weiße Frau  von der St. Barbara, den Schwarzen Jäger oder den rohen Fuhrmann aus Auerbach so unterhaltsam informierten.

Bildergalerie

Eine starke Vorstellung…

… war das, was Christoph Sieber  beim Kabarettabend in der Aula des Schulzentrums in Langensteinbach geboten hat. Glänzend aufgelegt zeigte er, dass es kein Zufall ist, dass er den Sprung ins Fernsehen geschafft hat und dass er viele „Comedians“ an Haupteslänge überragt. Kein platter Humor oder billige Gags, sondern Kabarett auf hohem Niveau ist das Markenzeichen von Christoph Sieber. Nur er alleine auf der

Bühne – keine Requisiten außer einem Stuhl –  so zog er das Publikum in seinen Bann. Die Bandbreite seines Könnens war außergewöhnlich: Mal als eiskalter Personalchef, der Bewerber mit einem Zynismus abfertigte, dass man eine Gänsehaut bekam, mal nachdenklich, wenn er über das Glück philosophierte und dann den Zuschauern einen Spiegel vorhielt, in dem er eine „Schnäppchenaktion“ live im Saal ablaufen lies („Milka 250gr nur 1,79€“). Mal Hölderlin zitierend, mal aus dem Stegreif auf Zurufe aus dem Publikum hin eine „Wuttherapie“ („Ich lasse es für Sie raus“) inszenierend, einfach große Klasse. Seine Ausbildung als Pantomime an der Folkwangschule war nicht zu übersehen und seine herrlich überzeichnete Imitation von Boris Becker in einer Zeitlupenversion entfachte Beifallsstürme.

Unser Dank gilt den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern, die die Veranstaltung zu einem vollen Erfolg werden ließen und Hans- Dieter und Dorian Sengle, die im Hintergrund professionell die Beleuchtung und die Technik steuerten und denen sogar Christoph Sieber seine volle Anerkennung zollte.

Bildergalerie

Start 2011

Den Start machten am 28.Januar die Käseexpertin Juliane Künzler und der Sommelier unseres Hauses, Mathias Gauß mit unserem Klassiker, dem „Käse-Wein-Seminar“.

Draussen noch bitterkalt konnten sich die Gäste im Haus Conrath mit dem eigens zusammengestellten „Frühlingskäsesortiment“ und den passenden Weinen auf die kommende Jahreszeit einstimmen.

Am 11. Februar waren Simone Kesternich und ihr Mann Robert Kesternich – beide bilden das Duo „Doppelleben“ – bei uns zu Gast. Für Simone Kesternich, in Karlsbad besser unter dem ihrem Geburtsnamen Simone Weber bekannt, war es somit ein „Heimspiel“ und gleichsam eine Premiere. Hochschwanger, aber auch in Hochform, trug sie gefühlvolle Balladen vor, allesamt Eigenkompistionen. Man merkte, Simone Kesternich beherrscht ihre Stimme, die sie aber nicht mechanisch-routiniert, sondern einfühlsam, konzentriert und gekonnt einsetzte. Begleitet von ihrem glänzend aufgelegten Mann Robert am Piano, der unaufdringlich, mit einer fast spielerischen Leichtigkeit, absolut stimmige Jazzimprovisationen ergänzte.

Bilder aus 2010

 

Ausstellungen

Die beiden letzten Monate im Jahr sind im Haus Conrath traditionell den Ausstellungen vorbehalten. Die etwas dunklere Jahreszeit bietet sich an, als Kontrast dazu im Haus eine Atmosphäre von Glanz, Kerzenlicht, Wärme und Geborgenheit herzustellen. An den vergangenen Wochenenden konnten viele Besucherinnen und Besucher diese Atmosphäre im Haus Conrath erleben und sich daran erfreuen.
Sabine Heinrich vom Blumenfachgeschäft „s’Pflänzle“ gestaltete ihre Adventsausstellung und verwandelte das Haus in einen vorweihnachtlichen Traum mit edlen Gestecken und kreativer Dekoration. Die Goldschmiedin und Schmuckdesignerin Anja Wiebelt, die im Haus ihr Atelier hat präsentierte stilvoll ihre neuen Arbeiten. Neben Schmuck von zeitloser Eleganz zeigte sie Kunstobjekte, die belegen, dass sie nicht nur im Kunsthandwerk, sondern auch in der bildenden Kunst zu Hause ist. Nach einer umfangreichen Werkschau von Gerhard Matz und Johanna Hemming konnten im Haus Conrath noch Filzarbeiten von Ulrike Eblenkamp bestaunt werden, die durch Kreativität und handwerkliche Perfektion beeindruckten. Wer die Ausstellungen nicht sehen konnte: In unserer Bildergalerie kann man einen kleinen, aber wirklich nur kleinen Eindruck davon gewinnen.

Johann Martin Enderle und die schwäbische Askese

Erneut zu Gast beim Förderverein Haus Conrath: Johann Martin Enderle, also ein Gast aus Schwaben. Nach seinem großen Auftritt beim legendären „SymBadisch-Schwäbischen MundArt-Festival“  2009 auf der Pfarrwiese hinter dem Evangelischen Gemeindezentrum in Langensteinbach kam er diesmal mit seinem neuen Programm. Unter dem provozierend-ironischen Titel „Zurückgeschluckte Sinnlichkeit – Askese, Entsagung, Lustverzicht: Zur Aktualität schwäbischer Grundtugenden“ lud er die badischen Nachbarn (und auch sonstige Zugereiste) zu einem Spaziergang durch die schwäbische Sprach- und Seelenlandschaft ein. Und die wurden nicht enttäuscht. Mit intelligentem Wortwitz und spielerischem Umgang mit dem Dialekt karikierte er liebevoll schwäbische Eigenarten, oder vielleicht besser: Eigenarten, die man den Schwaben manchmal zu Unrecht zuschreibt. Von der Berta Heuschele, die Schonbezüge näht, damit die neuen Schonbezüge des Sofas nicht abgenutzt werden über den Eugen Kleienbeck, der sich mit der Umstellung der Küche im „Grünen Baum“ zur „Nufell Kusine“ schwer tut bis hin zum größten Ereignis im Leben eines Schwaben, der Anschaffung eines „Daimlers“. Unnachahmlich, wie Johann Martin Enderle traditionsreiches Kulturgut, zum Beispiel Heinrich Heines „Loreley“ ins Schwäbische übersetzte, die dann zur „Lore Bleyle“ wurde. Ein wunderschöner Mundart-Abend, den die vielen Gäste (wir mussten wegen der großen Nachfrage ins Evangelische Gemeindehaus ausweichen) mit viel Lachen und anhaltendem Beifall bedachten.

Das Foto dazu in der Bildergalerie!

Vom Beruf des Storches…

Es hat uns natürlich gefreut, dass Petra Sieb und Sven Puchelt sich das Haus Conrath ausgesucht haben, um ihr neues Programm der Öffentlichkeit vorzustellen, eine regelrecht Premiere also. Der Titel des Programms „Vom Beruf des Storches und anderen humoresken Begebenheiten der deutschen Dichtkunst“  machte schon neugierig und die Gäste im vollbesetzten Haus wurden nicht entäuscht. Als rote Linie zogen sich durch den Abend 14 „Klapphornverse“ durch das Programm, eine Art deutsche Form der Limmericks. Dazu eine bunte Mischung launiger Gedichte von Altmeistern und zeitgenössischen Sprachkünstlern, von Goethe und Lessing über Wilhelm Busch bis zu Ernst Jandl oder F. K. Wächter. Sprachwitz und Sprachspiele sorgten für Freude und Heiterkeit. Dass Petra Sieb und Sven Puchelt natürlich ihre Instrumente, das Hackbrett und das diatonische Akkordeon virtuos beherrschen ist bekannt und setzte einen zweiten beeindruckenden Akzent. Ein faszinierender musikalischer Reigen volkstümlicher Stücke aus allen Teilen Europas brachte in die Lesung eine gelassene und entspannte Atmosphäre und den Besuchern einen außergewöhnlichen Musikgenuss.

Ein Foto vom Konzert in der Bildergalerie!

Wie in alten Zeiten!

Ein ungewohntes Bild beim Haus Conrath am vergangenen Sonntag, am Tag des offenen Denkmals: Dort wo normalerweise auf dem Pfarrhof Autos parken, waren Kutschen zu besichtigen und vor dem Haus auf der anderen Straßenseite war aus der Bushaltestelle eine Kutschenstation geworden. Ganz im Sinn des Themas „Kultur in Bewegung – Reisen, Handel und Verkehr“ hatte der Förderverein Haus Conrath zusammen mit dem Fahrstall Knodel eine Attraktion angeboten, die eifrig genutzt wurde. Wer wollte, konnte in einer gepflegten Hochzeitskutsche eine Ausfahrt in Langensteinbach unternehmen und dabei die Geschwindigkeit erleben, mit der das Leben in früheren Zeiten vor sich ging. „Ich wusste gar nicht, wie viel schöne Häuser Langensteinbach hat“ meinten viele Passagiere, die die Gemeinde einmal nicht aus der Perspektive des Autos aus betrachteten und manch einer bedauerte, dass er seine Hochzeit nicht mit einer solch noblen Hochzeitskutsche feiern konnte.

Heute: Kutschenstation statt Bushaltestelle

Im Haus  Conrath war die Gelegenheit zu einer Zeitreise durch 5 Jahrhunderte gegeben: Alte Buchillustrationen, die älteste von 1493, führten über historische Karten zu den Satellitenaufnahmen der Neuzeit, auf denen der Ortskern von Langensteinbach mit dem Haus Conrath zu erkennen war. In der kleinen Stube konnten ausgewählte historische Originalkarten aus der Sammlung des Architekten Gerhard Beutelspacher bestaunt werden. Am meisten Spaß machte es offenbar den Besuchern, auf den historischen Karten herauszufinden, welche Gemeinden es schon zu diesen Zeiten in der Region gab und dabei festzustellen, wie weit die Geschichte der Ortsteile von Langensteinbach zurückreicht.

Der Förderverein bedankt sich beim Fahrstall Knodel und Gerhard Beutelspacher.