Aktuelles

Internationaler Museumstag

Eigentlich war es schon eine kleine Schreiner – bzw. Malerlehre, die die Besucherinnen und Besucher des Hauses Conrath am Internationalen Museumstag am vergangenen Sonntag machen konnten. Entsprechend dem Titel „Altes Handwerk“ war  im Haus Conrath eine Vielzahl historischer Handwerkszeuge zu sehen. In der großen Stube war die Hobelsammlung des Glasermeisters Gustav Denninger zu sehen, die Hildegard Ried zusammengestellt und arrangiert hatte. Dazu kamen alte Werkzeuge aus dem Bestand des Schreinermeisters Walter Knab, der ja die Renovierung des Hauses Conrath koordiniert hat und selbst viele der Gewerke im Haus Conrath in Hunderten von Arbeitsstunden ausgeführt hat. In der kleinen Stube waren wertvolle Exponate zur Geschichte der Ittersbacher Ziegelei zu sehen, die uns das Heimatmuseum Ittersbach freundlicherweise als Leihgabe zur Verfügung gestellt hat (Vielen dafür!). Dazu eine ganze Reihe alter und seltener Werkzeuge aus dem Betrieb des Malermeisters Eduard Kessler.

Selbstverständlich standen die beiden Handwerksmeister an diesem Tag zur Verfügung und erklärten ausführlich allen Gästen die Funktion der alten Werkszeuge. Im Obergeschoss hatte die Goldschmiedin und Schmuckdesignerin Anja Wiebelt ihr Atelier geöffnet und lies sich über die Schulter schauen. Die von ihr ausgestellten Exponate bildeten einen reizvollen Kontrast zwischen modernem Kunsthandwerk im Obergeschoss des Hauses und alten Handwerkstechniken im Untergeschoss. Und bei der Arbeit auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen darf, wurde in den Zeltpavillons eine großes Kuchenbuffet angeboten, das zeigte, dass zum Förderverein Haus Conrath genügend Mitglieder  und Freunde gehören, die auch das Handwerk des Konditors perfekt beherrschen. Der Förderverein bedankt sich bei allen Leihgebern, allen Helferinnen  und Helfern und natürlich bei den vielen interessierten Gästen.

Gabi Hartmann im Haus Conrath

Noch mal ein großer Applaus an dieser Stelle für Gabi Hartmann, die mit ihrem Liederabend „Recht vergnüget kann man leben, wenn man lebet ohne Weib!“ unsere letzte Veranstaltung im Haus Conrath zu einem vollen Erfolg werden ließ. Es war ein echtes „Live-Konzert“: In der speziellen Atmosphäre des Hauses entstand sofort ein enger Kontakt zwischen der Künstlerin und ihrem Publikum. Die „alten Lieder in altem Gemäuer“ wurden von Gabi Hartmann souverän vorgetragen, ohne technische Hilfsmittel, immer im Dialog mit den Zuhörern, die sich der Faszination der lupenreinen Sopranstimme nicht entziehen konnten. Und ein ganz bewegender Moment war es natürlich, als bei der abschließenden Zugabe „Gute Abend, gute Nacht“ das Publikum spontan mit einstimmte.

„Kontrastreiches“ Klangerlebnis in der Ludwigskirche

Strahlende Gesichter bei allen Beteiligten: Das Konzert „Kontrastreich“ in der Evangelischen Ludwigskirche am vergangenen Sonntag war ein voller Erfolg. Das Akkordeonorchester AccoMusica und der Kammerchor 140 haben sich in dieser nicht alltäglichen Kombination zusammengetan und – unterstützt von der Mezzosopranistin Malika Reyad – zwei Stunden eine Leistung geboten, die die ungeteilte Bewunderung bei den Zuhörern hervorrief. Das Programm hatte seinen Schwerpunkt in geistlichen Werken aus fünf Jahrhunderten und war gut aufeinander abgestimmt. Man spürte, dass die Atmosphäre in der Ludwigskirche mit den zahlreichen und interessierten Gästen, sowohl Chor als auch Orchester anspornten und zu einer perfekten Leistung trug. In der Einladung war von zwei „hochkarätigen Klangkörpern“ gesprochen worden und schon nach den ersten Stücken – vor allem nach zwei Melodien von Edvard Grieg (AkkoMusica)und drei skandinavischen Mariengesängen (Chorus 140) – war klar, dass das Prädikat „hochkarätig“ seine Berechtigung hatte. AccoMusica zeigte sehr schnell, dass die Vorbehalte gegenüber dem Instrument „Akkordeon“, das gerne nur der Volksmusik zugeordnet wird, auf Unkenntnis beruhen und dass das Orchester auch in der klassischen Musik brillieren kann. Schnell war klar, dass die vielen Preise und Auszeichnungen für die Formation kein Zufall sind.

Der Chorus 140 (die Zahl 140 bezeichnet die Zahl der gemeinsamen Auftritte der jungen Sängerinnen  und Sänger – demnächst wird der Chor dann also Chorus 141 heißen) faszinierte durch seine Geschlossenheit und seine Stimmen, die scheinbar mühelos ohne Instrumentalbegleitung den Raum füllten. Kein Hüsteln oder Geraschel im Publikum, atemberaubende Stille und Konzentration noch nach dem Ende der Stücke und dann anerkennender und lang anhaltender Applaus des beeindruckten Publikums.

Der Förderverein Haus Conrath hatte es seit längerem wieder einmal gewagt, eine Großveranstaltung dem Karlsbader Publikum anzubieten und war von der Resonanz überwältigt und darüber erfreut. Nach der Orgelwoche der Evangelischen Kirchengemeinde in der Ludwigskirche, die ja schon Maßstäbe setzte, fand hier erneut Konzertereignis statt, das nicht alltäglich war.

Wir bedanken uns….

  • natürlich zuerst bei dem Orchester AccoMusica, dem chorus 140 und der Mezzosopranistin Malika Reyad, die dieses außergewöhnliche Konzert auf einem beeindruckenden Niveau ermöglicht und bestritten haben,
  • bei den vielen Gästen, die diese Veranstaltung zu einem großen Erfolg werden ließen,
  • bei der Bäckerei Richard Nussbaumer, die uns die Bewirtung mit leckeren Snacks durch ihre Spende ermöglichte,
  • und bei der Evangelischen Kirchengemeinde Langensteinbach, die uns gestattete, dieses beeindruckende Konzert in der ebenso beeindruckenden Ludwigskirche durchzuführen und uns dabei in vielerlei Hinsicht unterstützte.

Die Alte Apotheke zu Gast im Haus Conrath

Die Alte Apotheke zählt zu den markanten Gebäuden in Langensteinbach, die untrennbar mit der Ortsgeschichte verbunden sind. Nur wenige Einwohner in Langensteinbach wissen aber, dass sich dort seit einiger Zeit eine junge, lebendige Kunstszene entwickelt hat. Constanze Zacharias und Nemanja Sarbajic arbeiten dort und stellen ihre Werke dort aus. Am vergangenen Wochenende präsentierten sie ihre Arbeiten im Haus Conrath. Einmal mehr zeigte sich, dass das Haus Conrath kein Haus ist, in dem nur versucht wird, die Vergangenheit fest zuhalten, sondern dass hier auch die Moderne ihren Platz hat. Schon das rote Seil, das um das Haus gewickelt war und mit dem es an den Baumstümpfen im Vorgarten angebunden war, so als wolle man das Haus daran hindern, weg zu fliegen, bereitete die Besucher darauf vor, dass im Inneren Fotos und Objekte warteten, die althergebrachte Sehgewohnheiten auf die Probe stellten. In der großen Stube: Collagen, verfremdete Schallplattenhüllen, ein den Boden ganz verdeckender Teppich, der mit seinen Bemalungen selbst zum Kunstobjekt wurde. In der kleinen Stube: Schwarz-Weiß-Fotos, auf einer Wäscheleine fast wie früher in einer Dunkelkammer oder im Gegensatz dazu als Diashow auf einem Laptop präsentiert. Auf einem massiven Tisch aus dem vorigen Jahrhundert über 50 Fotos, auf denen sich die Besucherinnen und Besucher der Alten Apotheke selbst in einer stets gleichen Umgebung inszenierten. Fast versteckt: Skizzenbücher und ein liebevoll und mit Sorgfalt erstelltes Buch, in dem Fotos der Alten Apotheke zusammen mit Grundrissen und Fassadenaufrissen eine Hommage an das altehrwürdige Gebäude bildeten. Die Ausstellung von Constanze Zacharias und Nemanja Sarbajic, zeigte, dass das „alte“ Haus Conrath keine Berührungsängste mit der Jugend hat und selbst erstaunlich jung sein kann.

Rückblick: Käse-Wein-Seminar

 

Fulminanter Start im Haus Conrath!

Es war ein gelungener Start für das Kulturprogramm im Haus Conrath:  Dieter Huthmacher, Liedermacher, Kabarettist und Graphiker aus Pforzheim eröffnete die Veranstaltungsreihe mit seinem Programm „Guck“ und füllte die große Stube bis auf den letzten Platz. Mit prägnanter Stimme, ausdrucksvoller Mimik und virtuosem Gitarrenspiel fesselte er seine Zuhörer. Und natürlich seine Texte: Mit einem Humor, der nie platt ist und einer nicht zu überbietenden Genauigkeit beschreibt er die Originale seiner schwäbischen Heimat in ihrer Widersprüchlichkeit aber auch in ihrer Liebenswürdigkeit. Ob im „Brodbäck“ ein Ortsvorsteher karikiert oder in den „Freunden“ eine melancholisch-heitere Erinnerung an alte Bekannte vorgetragen wird, die Zuhörer zieht er immer in seinen Bann.
Wer diesen Liederabend versäumt hat, braucht sich nicht zu ärgern: Bei unserem ersten „Symbadisch-Schwäbischen MundArt-Festival“ vom 3. bis zum 5. Juli 2009 wird Dieter Huthmacher zusammen mit Werner Puschner und anderen hochkarätigen Künstlern auftreten. Die Zuhörer vom letzten Freitag werden mit Sicherheit dabei sein!

Dass Dieter Huthmacher nicht nur als Kabarettist und Liedermacher ein Könner ist, sondern auch als Maler und Graphiker, beweisen seine Aquarelle, die er parallel zu seinem Konzert im Haus Conrath ausstellte. Sie sind noch bis zum 22. Februar im Haus Conrath zu sehen. Besuchen Sie unsere Kaffeestube am Sonntag den 22.02. von 14 bis 17 Uhr, genießen Sie Kaffee und Kuchen und nehmen Sie die Gelegenheit war, Dieter Huthmachers  Aquarelle auf sich wirken zu lassen.

Das sanierte Haus

 

Jahresrückblick 2008

Balladenabend im Haus Conrath

Musik und Dichtung gaben sich beim Konzert des Duos Petra Sieb-Puchelt (diatonisches Akkordeon) und Sven Puchelt (Gitarre, Hackbrett, Lesung) ein gleichberechtigtes Stelldichein. Als Buchhändler beruflich mit Literatur tagtäglich befasst, wählte Sven Puchelt für diesen literarisch – musikalischen Abend Balladen aus, die die Zuhörer im Haus Conrath auf eine kleine Deutschlandreise mitnahmen.Vom „Herrn Ribbeck aus dem Havelland“ führte der Weg zum „Reiter vom Bodensee“ und natürlich durfte auch ein Besuch bei der „Loreley“ nicht fehlen, die gleich in drei Versionen Eingang in das Programm fand. Obwohl schon aus dem vorigen Jahrhundert stammend, nahmen die Balladen, im Grunde genommen kleine Dramen in Gedichtform, die Zuhörer gefangen. Dass diese Litertaturgattung nicht verstaubt oder gar ausgestorben ist, bewiesen moderne Balladen von Erich Kästner bis Ullrich Rosky, die auf hintergründige Weise die Zuhörer zu einem amüsierten Lachen veranlassten.

Dass Petra Sieb-Puchelt und Sven Puchelt auch auf musikalischem Gebiet absolute Könner ihres Faches sind, stellten sie im musikalischen Begleitprogramm unter Beweis, in dem sie traditionelle europäische Folkmusik von Schweden bis Italien brillant vortrugen.

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