Aktuelles

Johann Martin Enderle und die schwäbische Askese

Erneut zu Gast beim Förderverein Haus Conrath: Johann Martin Enderle, also ein Gast aus Schwaben. Nach seinem großen Auftritt beim legendären „SymBadisch-Schwäbischen MundArt-Festival“  2009 auf der Pfarrwiese hinter dem Evangelischen Gemeindezentrum in Langensteinbach kam er diesmal mit seinem neuen Programm. Unter dem provozierend-ironischen Titel „Zurückgeschluckte Sinnlichkeit – Askese, Entsagung, Lustverzicht: Zur Aktualität schwäbischer Grundtugenden“ lud er die badischen Nachbarn (und auch sonstige Zugereiste) zu einem Spaziergang durch die schwäbische Sprach- und Seelenlandschaft ein. Und die wurden nicht enttäuscht. Mit intelligentem Wortwitz und spielerischem Umgang mit dem Dialekt karikierte er liebevoll schwäbische Eigenarten, oder vielleicht besser: Eigenarten, die man den Schwaben manchmal zu Unrecht zuschreibt. Von der Berta Heuschele, die Schonbezüge näht, damit die neuen Schonbezüge des Sofas nicht abgenutzt werden über den Eugen Kleienbeck, der sich mit der Umstellung der Küche im „Grünen Baum“ zur „Nufell Kusine“ schwer tut bis hin zum größten Ereignis im Leben eines Schwaben, der Anschaffung eines „Daimlers“. Unnachahmlich, wie Johann Martin Enderle traditionsreiches Kulturgut, zum Beispiel Heinrich Heines „Loreley“ ins Schwäbische übersetzte, die dann zur „Lore Bleyle“ wurde. Ein wunderschöner Mundart-Abend, den die vielen Gäste (wir mussten wegen der großen Nachfrage ins Evangelische Gemeindehaus ausweichen) mit viel Lachen und anhaltendem Beifall bedachten.

Das Foto dazu in der Bildergalerie!

Vom Beruf des Storches…

Es hat uns natürlich gefreut, dass Petra Sieb und Sven Puchelt sich das Haus Conrath ausgesucht haben, um ihr neues Programm der Öffentlichkeit vorzustellen, eine regelrecht Premiere also. Der Titel des Programms „Vom Beruf des Storches und anderen humoresken Begebenheiten der deutschen Dichtkunst“  machte schon neugierig und die Gäste im vollbesetzten Haus wurden nicht entäuscht. Als rote Linie zogen sich durch den Abend 14 „Klapphornverse“ durch das Programm, eine Art deutsche Form der Limmericks. Dazu eine bunte Mischung launiger Gedichte von Altmeistern und zeitgenössischen Sprachkünstlern, von Goethe und Lessing über Wilhelm Busch bis zu Ernst Jandl oder F. K. Wächter. Sprachwitz und Sprachspiele sorgten für Freude und Heiterkeit. Dass Petra Sieb und Sven Puchelt natürlich ihre Instrumente, das Hackbrett und das diatonische Akkordeon virtuos beherrschen ist bekannt und setzte einen zweiten beeindruckenden Akzent. Ein faszinierender musikalischer Reigen volkstümlicher Stücke aus allen Teilen Europas brachte in die Lesung eine gelassene und entspannte Atmosphäre und den Besuchern einen außergewöhnlichen Musikgenuss.

Ein Foto vom Konzert in der Bildergalerie!

Wie in alten Zeiten!

Ein ungewohntes Bild beim Haus Conrath am vergangenen Sonntag, am Tag des offenen Denkmals: Dort wo normalerweise auf dem Pfarrhof Autos parken, waren Kutschen zu besichtigen und vor dem Haus auf der anderen Straßenseite war aus der Bushaltestelle eine Kutschenstation geworden. Ganz im Sinn des Themas „Kultur in Bewegung – Reisen, Handel und Verkehr“ hatte der Förderverein Haus Conrath zusammen mit dem Fahrstall Knodel eine Attraktion angeboten, die eifrig genutzt wurde. Wer wollte, konnte in einer gepflegten Hochzeitskutsche eine Ausfahrt in Langensteinbach unternehmen und dabei die Geschwindigkeit erleben, mit der das Leben in früheren Zeiten vor sich ging. „Ich wusste gar nicht, wie viel schöne Häuser Langensteinbach hat“ meinten viele Passagiere, die die Gemeinde einmal nicht aus der Perspektive des Autos aus betrachteten und manch einer bedauerte, dass er seine Hochzeit nicht mit einer solch noblen Hochzeitskutsche feiern konnte.

Heute: Kutschenstation statt Bushaltestelle

Im Haus  Conrath war die Gelegenheit zu einer Zeitreise durch 5 Jahrhunderte gegeben: Alte Buchillustrationen, die älteste von 1493, führten über historische Karten zu den Satellitenaufnahmen der Neuzeit, auf denen der Ortskern von Langensteinbach mit dem Haus Conrath zu erkennen war. In der kleinen Stube konnten ausgewählte historische Originalkarten aus der Sammlung des Architekten Gerhard Beutelspacher bestaunt werden. Am meisten Spaß machte es offenbar den Besuchern, auf den historischen Karten herauszufinden, welche Gemeinden es schon zu diesen Zeiten in der Region gab und dabei festzustellen, wie weit die Geschichte der Ortsteile von Langensteinbach zurückreicht.

Der Förderverein bedankt sich beim Fahrstall Knodel und Gerhard Beutelspacher.

Begeisterte Grundschüler an zwei Tagen im Haus Conrath

Unterricht mit praktischer Beschäftigung erlebten 50 Schülerinnen und Schüler der Klasse 3b mit Herrn Dinger und 3a mit Frau Meesmann von der Grundschule Langensteinbach an Vormittagen des 14. und 15. Juli 2010 im Haus Conrath.

An vier vorbereiteten Stationen konnten in vier Gruppen verteilt die Geschichte, das Leben am Beispiel des Hauses Conrath, mit Anschauungsstücken sowie praktischen Übungen gezeigt und erfahren werden. Das Leben für Kinder und Erwachsene in früheren, harten und unter eingeschränkten Bedingungen wurden  gegenüber unserer heutigen, großzügigeren und komfortableren Zeit anschaulich von Brunhilde Pfisterer vermittelt. Einige der Schüler kannten durch die Teilnahme am Lesepatenprojekt schon Brunhilde Pfisterer und Haus Conrath.
Das Fachwerkhaus, eines der ältesten erhaltenen Bauwerke in Langensteinbach, die Baustoffe wie z.B. Lehm, Stroh, Holz und Steine von der Zeit aus fast 350 Jahren, deren Bearbeitung, Verwendung und Funktionen bis in unsere Zeit verdeutlichte Walter Knab als erfahrener Handwerksmeister. Die Schüler konnten sich mit Geschick und eigenen Kräften am mühsamen Zerstampfen der Lehmklumpen und am Herstellen von Lehmwickeln mit Stroh und Holz betätigen.
Gereinigter Lehm in trockener Pulverform, mit sauberem Wasser gemischt, zu Formen geknetet, konnten unter Anleitung von Rolf Rupp in Figuren, Buchstaben, Blumen und weitere interessante Gebilde geformt werden und wurden luftgetrocknet als eigene Kunstwerke gerne mitgenommen. Mit Wasser kann der ausgehärtete und ausgehärtete Lehm auch später jederzeit wieder aufgeweicht und schadlos in andere Form gebracht oder auch ergänzt werden.
Mit Kupfermetall zeigte Anja Wiebelt wie gewalzt wird und mit weiteren Arbeitsschritten Schmuck-Anhänger gestaltet wurden. Zum Andenken an den Erfahrungstag konnte der Schmuck behalten werden.
Beim gemütlichen Abschluss und um Durst und Hunger zu stillen, gab es in der großen, gerichteten Stube von Heide Niemeier, Margarete Sauermann und Jutta Schöpfle schmackhaften Eistee, leckere Hefe- und Wiener Zöpfe. Verschiedene, noch interessierende Fragen wurden gestellt und schließlich wurde lautstark und begeistert verkündet, dass es viel Spaß gemacht habe. Wer es nicht glaubt: Nachschauen in der Bildergalerie!

Jazz-Brunch des Fördervereins…

…das heißt Abschalten vom Alltag, gepflegte Musik, sommerliches Büffet, lockere Gespräche  im Kreis guter Freunde oder mit netten Bekannten. Wir freuen uns, dass es uns auch bei der Neuauflage des Jazz-Brunchs gelungen ist, diese angenehme Atmosphäre entstehen zu lassen. Natürlich war das Trio mit Lisa Müller (Gesang), David Andres (Klavier) und Sebastian Scrobel (Bass) schon alleine eine Garantie für gute Laune: Die drei Studenten der Musikhochschule Köln zeigten scheinbar ohne Anstrengung ihr Repertoire aus Swing, Jazz und Blues. Gekonnte Improvisationen, vom Publikum regelmäßig mit Beifall bedacht, erzeugten eine Stimmung, die den Urlaub schon ahnen ließ.

Und wir bedanken uns natürlich bei unseren Gästen, die mit ihrer guten Laune zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben (und unsere Arbeit so engagiert unterstützt haben). Mal schauen, vielleicht wird er zur Tradition, unser Jazz-Brunch.

Bilder wie gewohnt in der Bildergalerie.

Lesepatenprojekt: Haus Conrath-Grundschule-Seniorenbeirat findet seinen Abschluss

Das Lesepatenprojekt, das Doris Müller, Vorsitzende vom Förderverein Haus Conrath, geleitet hat, in Kooperation mit der Grundschule und dem Seniorenbeirat fand am Donnerstag, den 20. Mai seinen Abschluss.
Von Januar bis Pfingsten durften die angemeldeten Kinder der 2. Grundschulklasse, immer donnerstags in das Haus Conrath kommen. Zuerst haben die Kinder, den mit der Schule abgestimmten Lesestoff vorgelesen und wurden dabei von ihren ehrenamtlichen Lesepaten nach dem Verständnis des Gelesenen, nach dem Satzbau usw. gefragt. Anschließend lasen Ihnen die Lesepaten vor und sie durften den interessanten Geschichten lauschen. Eine gute Sache. Am Donnerstag den 2. Mai war der letzte Lesemittag. Wunderschön hat Doris Müller mit ihren Helfern im Haus Conrath die Tische gedeckt. Es wurde das erfolgreiche Projekt mit Tee und selbstgebackenem Kuchen und einem Buchgeschenk an die Kinder, beendet. Nach dem Dank von Frau Vogel aus der Grundschule, Doris Müller vom Conrathshaus und Helga Müller vom Seniorenbeirat bedankten sich auch die Kinder mit einer selbstgebastelten Blume, die einen süßen Kern hatte und einer wunderschönen Rose bei ihren Lesepaten.
Der Seniorenbeirat bedankt sich recht herzlich bei Doris Müller, Brunhilde Pfisterer, Rita Zipfel, Margarete Sauermann, Jutta Schöpfle, Hildegard Ried, Ursel Müller für ihr ehrenamtliches Engagement und freut sich, wenn die Lesepaten im nächsten Jahr wieder bereit sind dieses Projekt zu unterstützen und erneut durchzuführen.

Helga Müller

Ein Foto dazu finden Sie in der Bildergalerie

 

Gelungenes Projekt bürgerschaftlichen Engagements

Die Ludwig Guttmann Schule, Schule für Körperbehinderte mit ihrem Förderverein, der Förderverein Haus Conrath und die Gemeinde mit Bürgermeister Knodel als Schirmherr,  dazu eine fulminant aufspielende „combo symbadico“ unter der Leitung von Klaus Schäfer und die Regierungspräsidentin i.R. Gerlinde Hämmerle, ein zahlreich erschienenes Publikum und ein großartiges Beispiel bürgerschaftlichen Engagements war gelungen. Mit ihrem Programm „Leben und leben lassen“ gestalteten die „combo symbadico“ und Gerlinde Hämmerle unentgeltlich eine Benefizveranstaltung, deren Erlös zu zwei Dritteln dem Förderverein der Schule für Körperbehinderte und zu einem Drittel dem Förderverein Haus Conrath zu Gute kam. Professionell rezitierte Gerlinde Hämmerle Gedichte und Epigramme ihres Lieblingsschriftstellers Erich Kästner. Mal nachdenklich oder mahnend, mal heiter oder mit feiner Ironie waren die Texte klug ausgewählt und heute immer noch aktuell. Die sieben Musiker, die Hausband des Regierungspräsidiums, Karlsruhe umrahmten die Lesung mit flotten Rhythmen, größtenteils aus der Schaffenszeit von Erich Kästner. Und selbstverständlich forderte das Publikum mehrere Zugaben. Bürgermeister Knodel bedankte sich bei der Combo und bei Gerlinde Hämmerle, nicht ohne verschmitzt darauf hinzuweisen, dass bereits in ihrer aktiven Zeit als Regierungspräsidentin die Kooperation zwischen der Gemeinde Karlsbad und Gerlinde Hämmerle ausgesprochen gut war.  In der Pause konnten sich Besucherinnen und Besucher an einem Infostand der Schule für Körperbehinderte informieren. Mitarbeiter zeigten, mit welchen z.T. aufwändigen Hilfsmitteln nicht sprechende Menschen in die Lage versetzt werden können, mit anderen Menschen zu kommunizieren. Anspruchsvolle Unterhaltung für einen guten Zweck: Ein gelungener Abend!

Die Bilder der Benefizveranstaltung mit Gerlinde Hämmerle und der Combo Symbadico unter Leitung von Klaus Schäfer sind ab sofort in der Bildergalerie!

Von Portrait bis Plastik

Dass ein altes Haus und junge Leute kein Gegensatz sein müssen, bewiesen fünfAbiturientinnen und ein Abiturient des Gymnasiums Karlsbad im Haus Conrath. Alle Mitglieder des Neigungsfachs Kunst stellten sie mit ihrer Lehrerin, Frau Anja Maier, ihre Arbeiten der letzten Jahre aus. Mit verschiedenen Techniken zeigten die jungen Leute ihr Können und ihren Ideenreichtum. Von gegenständlicher Malerei bis zu experimentellen Plastiken reichte die Bandbreite der Arbeiten, die ein interessiertes Publikum fanden. Noch ein Foto in der Bildergalerie!

Noch keine Zeit zum Ausruhen!

„Der Verein steht solide da, aber die Zeit zum Ausruhen ist noch nicht gekommen“, so könnte die Überschrift über der diesjährigenJahreshauptversammlung des Fördervereins Haus Conrath lauten. In der gut besuchten Versammlung, die dieses Mal im Evangelischen Gemeindehaus stattfand, weil das Haus Conrath für eine private Feier vermietet war, berichtete die 1. Vorsitzende Doris Müller über das Geschehen im Verein, über die Arbeit des Vorstands und ließ das zurückliegende Jahr Revue passieren. Sie erinnerte an die großen Veranstaltungen: Das Konzert mit accomusica und dem chorus 140 in der Ludwigskirche und das dreitägige „1. SymBadisch-Schwäbische MundArt-Festival“ im Zelt auf der Pfarrwiese. Sie erwähnte, dass die Vermietung des Hauses Conrath für private Feiern und Jubiläen gut angenommen werde und regte an, die Möglichkeit zur Vermietung stärker in der Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Ebenso wie die 1. Vorsitzende bezeichnete der Schatzmeister des Vereins, Siggi Frank, die finanzielle Situation des Vereins als solide: Alle eingegangenen Verpflichtungen könnten erfüllt werden, viel Spielraum habe der Förderverein aber nicht.

Viel hänge davon ab, ob über die Veranstaltungen genügend Einkünfte erzielt werden. Er wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass alleine die anfallenden Gema-Gebühren beträchtliche Ausmaße hätten.

Aus diesem Grund hatte der Vereinsvorstand beschlossen, den Mitgliedern eine Beitragserhöhung vorzuschlagen, um die Darlehenstilgung zügiger abwickeln zu können. Schließlich seien die Mitgliederbeiträge des Fördervereins mit einem Jahresbeitrag von €12 für Einzelpersonen und €24 für Familien die niedrigsten von allen Vereinen in Karlsbad. Nach eingehender Diskussion einigte sich die Versammlung darauf, den Jahresbeitrag auf €20 bzw. €30 anzuheben, was einer monatlichen Erhöhung von maximal 67Cent entspricht. Man hofft auf das Verständnis der Mitglieder und beschloss als „Trostpflaster“, Mitgliedern einen Nachlass von 1€ beim Eintritt zu Veranstaltungen zu gewähren. Die Miete für das Haus ist für Vereinsmitglieder ebenfalls mit einem Nachlass verbunden.

Doris Müller warb um Verständnis für diesen Beschluss. Sie dankte allen Vereinsmitgliedern für ihre Unterstützung. Sie dankte aber auch ausdrücklich allen Bürgerinnen und Bürgern in Karlsbad und Umgebung, die durch den Besuch der Veranstaltungen im Haus Conrath die Arbeit des Vereins unterstützen. Ohne diese Besuche in der Kaffeestube, bei den Konzerten und Lesungen und bei den Ausstellungen könne der Verein nicht existieren.