„Historische Orte des Genusses“
war das Motto des Tages des offenen Denkmals am vergangenen Sonntag, der alljährlich von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz im September veranstaltet wird und an dem sich der Förderverein Haus Conrath regelmäßig beteiligt. Den Besucherinnen und Besuchern soll an diesem Tag ein Eindruck vom Lebensalltag unserer Vorfahren verschafft werden und so standen diesmal im Haus Conrath die Ess- und Trinkgewohnheiten der bäuerlich geprägten Lebenswelt früherer Zeiten im Vordergrund.
Ganz im Sinn des Themas durchströmte der Duft frisch gebackenen Kuchens und aromatischen Kaffees das Haus Conrath. Bewusst hatte der Förderverein diesmal auf das sonst übliche große Kuchenbüffett verzichtet und dafür direkt in der – allerdings modern eingerichteten – Küche des Hauses Blechkuchen serviert, „wie ihn Großmutter noch kannte“.
Parallel dazu war in der kleinen Stube des Hauses eine Ausstellung eingerichtet worden, die eindrucksvoll eine Vorstellung von dieser bäuerlich geprägten Lebenskultur vermittelte. Dass die Fähigkeit zum Genießen auch in der Welt der Bauern und Handwerker gepflegt wurde zeigten Geschirrteile, Bestecke und Trinkgefäße, die liebevoll arrangiert waren und die den Eindruck einer sonntäglich gedeckten Tafel vermittelten. Dass der Genuss aber in dieser Welt immer mit Arbeit verbunden war, verdeutlichte eine Vielzahl historischer Küchengeräte, die den jüngeren Besuchern häufig unbekannt waren. Vieles stammte aus Privatbesitz, viele Exponate wurden aber auch dankenswerter Weise von den Heimatstuben in Waldbronn zur Verfügung gestellt. So war statt eines vollautomatischen Waffeleisens mit Thermostat und Teflonbeschichtung ein gusseisernes Waffeleisen für den mit Holz befeuerten Herd zu sehen oder statt moderner Küchenmaschinen alte Fleischwölfe, Mohnmühlen und vieles mehr. Teilweise durften die Geräte auch ausprobiert werden und die Kinder und Jugendlichen, die mit ihren Eltern einen Ausflug in die Vergangenheit machten, erlebten, dass es doch etwas Geschick und Rechenkenntnisse braucht, Getreide mit einer Balkenwaage abzuwiegen oder dass man etwas Ausdauer braucht, um Kaffee mit einer alten Kaffeemühle von Hand zu mahlen.
Den Förderverein freute besonders, dass das Haus Conrath mittlerweile auch in der näheren Region bekannt ist und auch aus Ettlingen und Karlsruhe viele Gäste kamen, die sich alle von dem kleinen Schmuckstück am Ortseingang von Langensteinbach und der interessanten Ausstellung beeindruckt zeigten.
Um die große Anzahl der Gäste nur mit selbst gebackenem Kuchen zu bewirten hätten die Möglichkeiten des Fördervereins sicher nicht ausgereicht und deshalb bedankt sich der Verein bei der Bäckerei Richard Nussbaumer für den klassischen Blechkuchen, ganz „wie ihn Großmutter noch kannte“
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