Jahreshauptversammlung 2018: 25 Jahre Teamwork

Fast hätten wir es selbst übersehen: Die Anfänge unseres Fördervereins reichen bis ins Jahr 1993 und folglich nahm dieses Jubiläum einen besonderen Platz bei der Jahreshauptversammlung 2018 ein.

Blick in die Vergangenheit von Wolfgang Becker

Zwar wurde die Satzung des Vereins 1996 errichtet und der Verein in diesem Jahr ins Vereinsregister eingetragen, aber bereits drei Jahre vorher sammelten sich etliche Langensteinbacher Bürgerinnen und Bürger um Hansjörg Pfisterer, um sich für die Rettung des Hauses Conraths stark zu machen. Wolfgang Becker, Vereinsmitglied der ersten Stunde, zeigte am Ende der JHV in einer Präsentation Fotos aus der Anfangszeit des Fördervereins. Viele Anwesende erinnerten sich noch gut an die Infostände auf dem Marktplatz, an die Auftritte der „Bänkelsänger“ beim Besuch aus der Partnerstadt Heldrungen oder an den Auftritt mit Liedern aus der Deutschen Revolution von 1848 bei einer Veranstaltung der Gemeinde. Die Fotos vom früheren Zustand der Bebauung der Weinbrennerstraße sind heute schon Geschichte.

 

Den Abschluss der JHV bildete dann natürlich das traditionelle Büffet, bei dem auch eine Geburtstagstorte nicht fehlen durfte.

Durfte natürlich nicht fehlen: Die Geburtstagstorte

Die Jahreshauptversammlung selbst dokumentierte, dass Teamwork nach wie vor ein Markenzeichen des Fördervereins ist. Der 1. Vorsitzende des Vereins, Stefan Schweisgut, stellte in seinem Bericht das breit gefächerte Angebot des Vereins heraus: Er betonte das vielfältige und facettenreiche Programm des Fördervereins. Er verwies in diesem Zusammenhang auf das breite kulturelle Angebot (Musik mit regional und überregional bekannten Bands, Kabarett, szenische Lesungen, Illusionskunst). Dazu kämen heimatkundliche Veranstaltungen, Informationen zu Rechtsfragen, die Zusammenarbeit mit der Grundschule Langensteinbach (Leseclub, Ausstellungen am Internationalen Museumstag), die Teilnahme an Dorffesten und der Gesprächskreis Horizonte.

Der Schriftführer des Vereins, Hanspeter Klasser, ließ die Veranstaltungen des Jahres in einer Diaschau Revue passieren. Hartmut Salomon, der Schatzmeister des Fördervereins, erläuterte die stabile finanzielle Lage des Vereins. Alle finanziellen Verpflichtungen des Vereins konnten erfüllt werden, notwendige Investitionen konnten getätigt und Rücklagen gebildet werden. Jörg Koch und Jochen Straehler-Pohl bestätigten als Kassenprüfer eine ordnungsgemäße Führung der Kasse und so wurde der Vorstand des Fördervereins auf Antrag von Gottfried Schoch einstimmig entlastet.

Stefan Schweisgut gab noch einen kurzen Ausblick auf die nächsten Veranstaltungen des Vereins. Vor den Sommerferien wird der Verein noch beim Grünwinkelfest dabei sein und dann am Tag des offenen Denkmals am 9. September die Herbstsaison beginnen. Wir werden erstmals zusammen mit dem Heimatverein Karlsbad diesen Tag durchführen. Geplant sind unter dem Motto „Freunde treffen sich“ Wanderungen vom Haus Conrath zum Heimatmuseum und umgekehrt und interessante Ausstellungen.

Internationaler Museumstag: Ausstellung der Grundschule Langensteinbach im Haus Conrath

Wir haben uns sehr gefreut, dass wir unsere langjährige Kooperation mit der Grundschule Langensteinbach fortsetzen konnten. Am Internationalen Museumstag, an dem am 13. Mai überall in Deutschland Museen geöffnet waren und mit interessanten Projekten und Ausstellungen Besucher beeindruckten, wollten wir mit dem Haus Conrath nicht abseits stehen. Wie schon 2015 und 2016 verwandelten Schülerinnen und Schüler das altehrwürdige Haus Conrath in ein attraktives Museum. Die Klassen 2a und 2b stellten die Ergebnisse ihrer Arbeiten im Fach „Kunst/Werken“ vor. Unter dem Titel „Fahrzeuge der Zukunft“ hatten sie mehrere Wochen lang aus im Haushalt anfallendem Recyclingmaterial Fahrzeuge gebastelt, mit denen wir uns vielleicht in einer nahen oder weiten Zukunft fortbewegen werden. Aus alten Jogurthbechern, Flaschenverschlüssen, Plastikflaschen und anderem Material, das normalerweise in die Grüne Tonne wandert, wurden Flugautos, Raketenautos, Blumenautos, Autos, die Diebe fangen konnten –  der Phantasie waren keine Grenzen gesetzt!

Entsprechend groß war die Anzahl der Gäste. Zeitweise schien das Haus Conrath aus den Nähten zu platzen, als die Schülerinnen und Schüler ihren Eltern und Geschwistern ihre Kunstwerke zeigten. Wie es sich für eine Kunstausstellung gehört, wurde die Ausstellung auch in einer Vernissage feierlich eröffnet. Der Chor der Grundschule umrahmte die Eröffnung der Ausstellung mit fröhlichen Liedern.

Der Förderverein bedankt sich bei den Lehrerinnen der Grundschule, die diese Ausstellung möglich gemacht haben: Bei Frau Alter, Frau Christoph, Frau Schäfer-Müller und natürlich bei Frau Meesmann mit ihrem Schulchor.

Weiter geht unsere Kooperation mit der Grundschule dann im neuen Jahr mit unserem Leseclub. Wir freuen uns darauf!

beTont männlich – Nachlese

Wer das Konzert des Ensembles „beTont männlich“ versäumt hat, hat wirklich etwas verpasst. Ein glänzend aufgelegtes Sextett, das mit einer unglaublichen Bühnenpräsenz das Publikum in Stimmung brachte. Ausgezeichnete Stimmen, eine professionelle Performance und natürlich launige Texte ergaben eine unnachahmliche Atmosphäre. Kleine Seitenhiebe auf männliche und weibliche Rollenklischees, eine gehörige Portion Selbstironie, dazu bekannte Klassiker aus der Welt des Schlagers und das Publikum war hin und weg. Natürlich durften und mussten die Gäste auch ihren Teil zum Gelingen des Abend beitragen – und es gab sich redlich Mühe, das Ensemble zum Beispiel bei „Minnie the moocher“ (ein Stück aus dem Filmklassiker „Blues brothers“) im Refrain zu begleiten.

Für diejenigen, die dabei an ihre Grenzen gestoßen sind, aber es zu Hause noch einmal üben wollen,  hier der Text:

Hi-de-hi-de-hi-de-hi-de-hi-de-hi-de-hi

Ho-de-ho-de-ho-de-ho-de-ho-de-oh

Skeedle-a-booka-diki biki skeedly beeka gookity woop!

A-booriki-booriki-booriki Hoy!

War zugegebener Weise schon schwer, hier mit der Professionalität der Vokalisten mitzuhalten.

Wer das Konzert versäumt hat: Nach diesem Riesenerfolg haben wir natürlich mit dem Sextett sofort einen neuen Termin für unser Veranstaltungsprogramm 2019 reserviert – klare Sache!

Weitere Fotos wie gewohnt in der Bildergalerie!

Lust auf Lesen: Vorlesestunde im Leseclub

Sven Puchelt im Leseclub

In den ersten Monaten des Jahres findet traditionsgemäß unser Leseclub statt. Von Januar an bis in den April treffen sich Schülerinnen und Schüler aus den 2. Klassen der Grundschule Langensteinbach im Haus Conrath. Das Projekt in Zusammenarbeit mit der Grundschule findet schon seit vielen Jahren statt. Zusammen mit unserem Team um Anke Struck lesen die Mädchen und Jungen spannende und lustige Bücher, machen dort abwechslungsreiche Spiele und stärken so ihre Lesefähigkeit. Auch in diesem Jahr waren 20 Schülerinnen und Schüler eifrig dabei, die Geschichte vom Drachen Kokosnuss, lustige Tier- oder Detektivgeschichten zu lesen und Worträtsel zu lösen.

Zum Abschluss stand in der letzten Stunde noch etwas ganz Besonderes auf dem Programm: Sven Puchelt von der Waldbronner Buchhandlung LiteraDur war bei uns zu Gast. Vielen Erwachsenen ist er durch seine Balladenabende im Forsthauskeller bekannt, bei denen er Musik und Texte verknüpft. Zuletzt begeisterte er mit seinem Programm „Auf den Spuren der Rassler“ im März die Besucher. Heute aber standen die Mitglieder unseres Leseclubs im Mittelpunkt. Kein bisschen Langeweile kam auf, als Sven Puchelt waghalsige Zungenbrecher vortrug, die Kinder in lustige Sprachspielereien mit einbezog und ohne pädagogischen Zeigefinger die ganze Vielfalt der Sprache erlebbar werden ließ. Ein gelungener Abschluss unseres diesjährigen Leseclubs.

Bei einer kleinen Kaffeerunde zusammen mit Lehrerinnen der Grundschule Langensteinbach wurden die Erfahrungen im Leseclub ausgetauscht und ausgewertet und natürlich schon der Leseclub 2019 vorbereitet.

Zwei große Auftritte….

konnten unsere Gäste im Forsthauskeller in den letzten Wochen erleben: Die szenische Lesung „Der kleine Prinz“ mit musikalischer Begleitung und das Konzert mit Chris Cacavas. In ihrer Art völlig unterschiedlich, fanden aber beide Veranstaltungen beim Publikum große Resonanz.

Markus Löchner, Schauspieler am Pforzheimer Theater, ließ die Erzählung „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry zum Erlebnis werden. Und die musikalische Begleitung durch die Pianistin Ljiliana Borata und den Pianisten Christian Knebel untermalte kongenial den Text und setze eigene Akzente. Auch wenn die meisten Gäste die Erzählung – vermutlich schon mehrmals – gelesen hatten, war diese Art der Präsentation faszinierend und zog das Publikum in seinen Bann.

Eine Woche später war Chris Cacavas, Musiker aus Leidenschaft, zusammen mit seinem Kollegen Stv Gard zu Gast. Keine Mainstream-Musik, sondern eigene Kompositionen, fulminant und überzeugend vorgetragen. Mal eher nachdenklich, mal eher rockig: Man spürte: „Rock’n Roll can never die“ (Neil Young).

Statt vieler Worte: Schauen Sie einfach die Fotos in der Bildergalerie an!

Die Rassler – eine stimmungsvolle Spurensuche

Zufriedene Gesichter, im Publikum und auf der Bühne: Ein gelungener Abend war die die musikalisch-literarische Begegnung mit den „Rasslern“ im Gewölbekeller des Alten Forsthauses. Das Programm, das Christian Roch zusammen mit Christina Sogl, Roland Bliesener und Sven Puchelt vom Folk-Club Prisma ursprünglich für das 250jährige Jubiläum der Stadt Pforzheim entwickelt hatten, erfreut sich mittlerweile in der Region großer Beliebtheit und zog auch in Langensteinbach im vollbesetzten Forsthauskeller das Publikum in seinen Bann. Intensive Recherchen in Archiven war notwendig, um in alten Zeitschriften und Büchern Dokumente zu finden, die das Leben der Arbeiter beleuchteten, die von Beginn der Industrialisierung an vom Umland her nach Pforzheim täglich auf den Weg machten, um dort in den Schmuckfabriken ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Die Rassler – Roland Bliesener, Christina Sogl, Christian Roch, Sven Puchelt (v.l.n.r.)

In einer gelungenen Kombination aus Lesung und Konzert ließen die vier Musiker die Welt der Rassler und damit auch der Stadt Pforzheim in einer Zeitreise von der Gründung der ersten Schmuckmanufaktur, über die Ausreisewelle im 19. Jhdt., der Wirtschaftskrise der 20er Jahre bis in die Neuzeit lebendig werden. Neben dem bewegenden und gekonnten Vortrag der Textdokumente zeigten die vier Künstler, dass sie vor allem Musiker sind: Traditionelle Walzer, Ländler und Polkas spiegelten die Lebensfreude wider, die den Rasslern trotz ihres entbehrungsreichen Alltags eigen war.  Und darüber hinaus  bauten die Musiker auch neuere Stücke in das Programm ein, die typisch für die jeweiligen Zeitepochen waren.

Ein stimmungsvoller und beeindruckender Abend, unterhaltsam, aber auch nachdenklich machend (Fotos in unserer Bildergalerie)

Stimmung pur: Seàn Treacy mit Band im Forsthauskeller

Das war die erwartete große Geschichte im Forsthauskeller: Seàn Treacy faszinierte das Publikum in der „Irish night“ mit der eigenen Interpretation von Traditionals und Klassikern aus der Irischen Popmusik. Zusammen mit Stefan Buchholz, Andi Bock und Claus Bubik begeisterte er mit Leidenschaft und handwerklicher Professionalität. Wer die Atmosphäre noch mal spüren will: Bilder dazu in der aktuellen Bildergalerie!

Gelungener Auftakt!

Gelungener Auftakt

Eine große Resonanz hat unsere erste Veranstaltung im neuen Jahr gefunden. Der Gewölbekeller im Alten Forsthaus war bis auf den letzten Platz gefüllt, leider mussten wir sogar Besucher abweisen.

Im ersten Teil zeigte Klaus Kappler vom Heimatverein Karlsbad drei Kurzfilme, die eindrucksvoll das Leben in Langensteinbach in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts zeigten. Die Arbeit auf den Feldern, das Treiben auf dem Viehmarkt, der sich bekanntlich in der heutigen Weinbrennerstraße vor dem Haus Conrath befand, das Leben in den Familien spiegelte sich in den Filmen wider. Im zweiten Teil standen Filmdokumente aus dem Besitz der Apothekerfamilie Roether im Mittelpunkt. Hildegard Ried erläuterte die Geschichte der „Alten Apotheke“, die schon lange vor der Familie Roether begann. Interessante Details und anschauliche Episoden vermittelten einen konkreten Eindruck von der Bedeutung des stattlichen Gebäudes in der Ortsgeschichte. Auch die Aufzeichnungen und Berichte einer Gemeindeschwester, die Hildegard Ried aufbereitet und in einem Buch veröffentlicht hat, vermittelten einen Eindruck aus früheren Zeiten.

Ulrich Riehm, ein Enkel von Wilhelm Roether zeigte und erläuterte anschließend Filmdokumente, die bis in die 1930er Jahre zurückreichten. Sein Vater, Theodor Riehm, hatte Szenen aus dem Familienleben – Schwimmbadbesuche, Kaffeeplaudereien, Familienfeiern, eine Hochzeit – gefilmt. Sie zeigten die Lebensgewohnheiten von – sicher wohlhabenden – Familien in dieser Zeit.

Die Mandolinengruppe der Naturfreunde Karlsbad umrahmte die Veranstaltung musikalisch. Die Besucher ließen es sich nicht nehmen, bei den gern gehörten Volksliedern – allem voran dem „Langensteinbach-Lied“ miteinzustimmen.

Unser Dank gilt Klaus Kappler vom Heimatverein Karlsbad, der Mandolinengruppe der Naturfreunde Karlsbad und natürlich Ulrich Riehm.

Und wenn Sie keine Gelegenheit hatten, die Filme zu sehen, nehmen Sie mit uns Kontakt auf, vielleicht bringen wir die Veranstaltung nochmal in unserem Programm unter.

Noch ein Hinweis:

Unsere nächste Veranstaltung, die „Irish Night“ mit Seán Treacy am 17. Februar ist bereits ausverkauft!

Leseratten im Haus Conrath

Mit unserer Weihnachtsausstellung „Alte Kinderbücher“ ist uns noch ein schöner Schlusspunkt für unser Jahresprogramm 2017 gelungen. Gefreut haben wir uns über die vielen großen und kleinen Besucher, die mit Interesse in den alten Büchern stöberten. Während wir in der Kleinen Stube in Vitrinen seltene und wertvolle Kinderbücher präsentierten – die ältesten davon waren um 1900 erschienen –  konnte in der Großen Stube in Kinderbüchern aus den 50er und 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts gestöbert werden, darunter natürlich die Klassiker: Astrid Lindgren, Erich Kästner oder Michael Ende.

Danken möchten wir den vielen Bürgerinnen und Bürger aus Karlsbad, aber auch aus der Region, die uns ihre Schätze zur Verfügung stellten. Gefreut haben wir uns, dass Kinder aus der Evangelischen Kirchengemeinde zusammen mit dem Gemeindediakon Göran Schmidt spontan unserer Einladung zu einer Vorleserunde gefolgt sind. Und nach dem offiziellen Ende der Ausstellung kam noch die Klasse 2a der Grundschule Langensteinbach mit ihrer Lehrerin Frau Christoph zu einer Schulstunde ins Haus Conrath. Sie bestaunten das „alte Holzhaus“, wunderten sich über die Bücher in der alten Sütterlin-Schrift und stöberten begeistert in Büchern, die vermutlich schon ihre Eltern gelesen haben. Mit etlichen Kindern aus dieser Klasse wird es 2018 ein Wiedersehen geben, wenn unser „Leseclub“, ein Gemeinschaftsprojekt mit der Grundschule in Langensteinbach, in eine neue Runde geht (Bilder in der Bildergalerie).