Die Rassler – eine stimmungsvolle Spurensuche
Zufriedene Gesichter, im Publikum und auf der Bühne: Ein gelungener Abend war die die musikalisch-literarische Begegnung mit den „Rasslern“ im Gewölbekeller des Alten Forsthauses. Das Programm, das Christian Roch zusammen mit Christina Sogl, Roland Bliesener und Sven Puchelt vom Folk-Club Prisma ursprünglich für das 250jährige Jubiläum der Stadt Pforzheim entwickelt hatten, erfreut sich mittlerweile in der Region großer Beliebtheit und zog auch in Langensteinbach im vollbesetzten Forsthauskeller das Publikum in seinen Bann. Intensive Recherchen in Archiven war notwendig, um in alten Zeitschriften und Büchern Dokumente zu finden, die das Leben der Arbeiter beleuchteten, die von Beginn der Industrialisierung an vom Umland her nach Pforzheim täglich auf den Weg machten, um dort in den Schmuckfabriken ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
In einer gelungenen Kombination aus Lesung und Konzert ließen die vier Musiker die Welt der Rassler und damit auch der Stadt Pforzheim in einer Zeitreise von der Gründung der ersten Schmuckmanufaktur, über die Ausreisewelle im 19. Jhdt., der Wirtschaftskrise der 20er Jahre bis in die Neuzeit lebendig werden. Neben dem bewegenden und gekonnten Vortrag der Textdokumente zeigten die vier Künstler, dass sie vor allem Musiker sind: Traditionelle Walzer, Ländler und Polkas spiegelten die Lebensfreude wider, die den Rasslern trotz ihres entbehrungsreichen Alltags eigen war. Und darüber hinaus bauten die Musiker auch neuere Stücke in das Programm ein, die typisch für die jeweiligen Zeitepochen waren.
Ein stimmungsvoller und beeindruckender Abend, unterhaltsam, aber auch nachdenklich machend (Fotos in unserer Bildergalerie)